Erste Maßnahmen
Aus welchem Grund auch immer entlaufen jährlich etliche Tausend Hunde, Katzen und andere Haustiere und setzen sich damit erheblichen Gefahren aus. Auch kommt es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen, weil Autofahrer versuchen, den Tieren auszuweichen, wenn sie auf die Straße geraten. Durch die oftmals panische Flucht können die Tiere in Situationen geraten, aus denen sie sich nicht mehr befreien können und in denen sie oftmals qualvoll verenden. Oftmals lassen z.B. Hunde, aber auch Katzen ihre vertrauten Menschen nicht mehr an sich heran, weil sie durch die Notwendigkeit, ihr Überleben draußen zu sichern, in einen Zwiespalt zwischen Instinkt und erlerntem Verhalten geraten. Auch wenn dies völlig normal ist, ist es für den Halter oft schwer nachzuvollziehen und zu verstehen. Trotzdem – in dieser Situation ist die Fähigkeit ihres Tieres, auf das Instinktverhalten zurück greifen zu können, oft lebensrettend.
Was ist nun als erstes zu tun, wenn Ihr Tier entlaufen konnte?
- Befragen Sie unmittelbar nach Verschwinden Spaziergänger, Passanten, Nachbarn, ob das Tier eventuell gesehen wurde.
- Belassen Sie unbedingt eine Bezugsperson über mehrere Stunden an der Entlaufstelle. Viele Hunde kommen dorthin zurück, auch wenn sie erst kurz da sind und noch keine wirkliche Bindung besteht.
- Informieren sie schnellstmöglich Tierärzte, Tierheime, Polizei, Autobahnmeistereien, Jäger etc. über den Verlust des Tieres. Hier macht es durchaus Sinn, sollte Ihr Tier über einen längeren Zeitraum vermisst sein, diese Stellen, vor allem Tierärzte und Tierheime mehrfach zu kontaktieren
- Wenden Sie sich möglichst schnell an einschlägige Haustiersuchregister (z.B. TASSO e.V., Deutsches Haustierregister), auch wenn Ihr Tier dort nicht registriert sein sollte. Hier können Sie weitere Hilfestellung in Form von Verbreitung Ihrer Suchmeldung und bei der Erstellung von Flyern bekommen.
- Verteilen sie Flyer in der Umgebung (bitte unbedingt Genehmigung dafür einholen), um auf den Verlust des Tieres aufmerksam zu machen. Wichtig hierbei ist ein Kontakt, unter dem Sie 24 Stunden am Tag erreichbar sind, damit Sichtungsmeldungen Sie zeitnah erreichen. Wenn nötig, geben Sie auch eine kurze Info, wie man sich verhalten soll, wenn man das Tier sieht. Die meisten Tiere stehen nicht unbedingt auf Einfangversuche durch fremde Personen, so gut gemeint diese auch sein mögen.
- Ein gute Möglicheit, die Suchmeldung zu verbreiten sind auch soziale Netzwerke wie facebook.de, ebay-kleinanzeigen
- Spätestens nach der ersten Nacht sollten Sie sich kompetente Hilfe suchen und/oder Kontakt zu einem erfahrenen Pettrailer aufsuchen, auch wenn dieser wahrscheinlich noch nicht nötig sein wird
Häufig wird es nicht möglich sein, schnell genug an einem Sichtungspunkt zu sein, um das Tier selbst zu sichern oder auch nur zu Gesicht zu bekommen. Dann ist es wichtig, alle Sichtung (auch die, die zunächst vielleicht fraglich sind), mit Ort, Datum und Zeitangaben, wenn möglich auch Zustand des Tieres zu notieren und in eine Karte einzutragen (sehr einfach über z.B. google maps möglich), um Aufschluss über das Laufverhalten des Tieres zu bekommen.
Spätestens am zweiten Tag nach Verlust des Tieres sollten Sie sich kompetente, erfahrene Leute mit ins Boot holen, die Sie professionell bei der Suche unterstützen können.
Jetzt sollte man auch langsam darüber nachdenken, ob der Einsatz eines extra dafür ausgebildeten Suchhundes sinnvoll sein könnte. Dies hängt aber immer von der individuellen Situation des Tieres ab und muss sehr genau abgewägt werden. Näheres dazu hier…
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